Beikost und Babybrei – Was darf das Baby wann essen?

Aktualisiert am: 07.12.2021

In den ersten Lebensmonaten bekommt das Baby ausschließlich Muttermilch oder Flaschennahrung zu essen. Wenn das Baby mindestens fünf Monate alt ist, wird es Zeit für die erste Beikost.

Neben den fertigen Gläschen aus dem Handel ist selbstgekochter Babybrei ideal für Babys erste feste Mahlzeit geeignet. Einige Lebensmittel haben im Speiseplan von Säuglingen und Babys jedoch nichts zu suchen.

In diesem Artikel erklären wir, was das Baby in welchem Lebensalter essen sollte und worauf Eltern bei der Beikost achten müssen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Beikost?

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat auf Basis der aktuellen Erkenntnisse einen Zeitrahmen für die Einführung der Beikost festgelegt. So soll mit der Beikost zwischen der 17. Und der 26. Lebenswoche begonnen werden.[1]

Innerhalb dieser Zeitspanne, die immerhin mehr als zwei Monate beträgt, müssen Eltern anhand der Entwicklung und Bedürfnisse des Babys den idealen Zeitpunkt für die Einführung der Beikost selbst finden. Bei der Entscheidung kann man sich dabei auf den eigenen Instinkt verlassen.

Damit die Einführung der Beikost gelingt und das Baby sich beim Essen fester Nahrung nicht verschluckt, muss es einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören

  • Selbstständiges, aufrechtes Sitzen (ggf. mit Unterstützung)
  • Sicheres Halten des Köpfchens in aufrechter Position
  • Vorhandene Hand-Auge-Koordination; das Baby kann sich gezielt etwas in den Mund stecken
  • Über das Schmatzen hinausgehende Kaubewegungen
  • Interesse an fester Nahrung und dem, was andere Familienmitglieder essen
  • Freiwillig den Mund öffnen, wenn Nahrung auf dem Löffel angeboten wird

Wichtig ist außerdem zu wissen, dass bei Babys der Würgereflex im vorderen Bereich des Rachens ausgelöst wird. Dieser Reflex schützt Babys Körper vor Fremdkörpern und allem, was für die orale Aufnahme nicht geeignet ist. Spuckt das Baby den Brei direkt wieder aus oder beginnt es beim Füttern zu würgen, ist der optimale Zeitpunkt für die Einführung der Beikost noch nicht erreicht.

Im Laufe des fünften bis sechsten Monats bildet sich der sogenannte Zungenstoßreflex jedoch zurück, sodass dem Baby die Aufnahme von fester Nahrung möglich ist.

Ein weiteres Kriterium für den richtigen Zeitpunkt ist außerdem das Hungergefühl. Wird das Baby beim Stillen nicht mehr satt, können Eltern erste Versuche mit Beikost unternehmen. In vielen Fällen berichten Eltern vor allem nach der Einführung des Abendbreis darüber, dass das Baby nachts länger schläft und seltener gestillt werden möchte.

Sobald die ersten Zähnchen durchbrechen, kann der Brei mit weiteren Nahrungsmitteln ergänzt werden. Vor allem Fingerfood steht bei vielen Babys hoch im Kurs, weil es dieses allein und ohne Hilfe essen kann.

Mit der zweiten bzw. dritten Breimahlzeit braucht das Baby außerdem regelmäßig zusätzliche Flüssigkeit. Am besten geeignet ist Wasser, das aus einer Tasse oder einem Becher getrunken wird.

Vor Allergien müssen Eltern bei der Einführung von Beikost keine Angst haben. Es ist nach heutigem Stand der Ernährungswissenschaft nicht belegt, dass ein früher Beginn der Beikost zu einem erhöhten Risiko für Nahrungsmittelunverträglichkeiten führt.[2]

Bei einem erhöhten Allergierisiko (z. B. durch genetische Veranlagung) gilt es als sicher, bis zur Vollendung des vierten Lebensmonats zu warten. Anders als vielfach angenommen bringt weiteres Abwarten keinen weiteren Nutzung bei der Vorbeugung von Allergien.[3]

Auch auf Nahrungsmittel mit potenziell erhöhtem Allergierisiko muss mit Einführung der Beikost nicht verzichtet werden. Alle Kinder können damit unabhängig von ihrer Veranlagung ohne Einschränkung mit den gleichen Nahrungsmitteln gefüttert werden.[4] In einer Studie über das Risiko einer Erdnussallergie zeigte sich zudem, dass das Allergierisiko sank, wenn Erdnüsse (die als hoch allergen gelten) im ersten Lebensjahr konsumiert wurden.[5]

Babybrei selber kochen oder fertig kaufen?

Mit der Einführung der Beikost stellt sich die Frage, ob man den Babybrei selber kochen oder fertig im Gläschen kaufen sollte. Babybrei im Gläschen ist in fast allen Lebensmittelgeschäften und Drogerien erhältlich und sehr praktisch, weil er nur erwärmt werden muss.

Die Altersangabe auf dem Gläschen hilft außerdem bei der Auswahl des richtigen Menüs. Dazu kommt, dass die Größe der Gläschen auf den Bedarf des Babys abgestimmt ist, sodass man hier kaum etwas wegwerfen muss.

Babybrei selber kochen ist jedoch gar nicht so schwer und aufwendig, wie viele Eltern zunächst denken. Zudem ist es deutlich preiswerter, weil viele der Lebensmittel, die man dafür benötigt, bereits im Haushalt vorhanden sind oder preiswert eingekauft werden können.

Der größte Vorteil ist sicherlich, dass man genau weiß, was das Baby zu sich nimmt. Während industriell gefertigte Nahrung häufig Zusatzstoffe enthält, bestimmt man beim Kochen selbst, wie viele und welche Zusatzstoffe (Zucker, Salz, Gewürze) im Babybrei enthalten sind.

Zu den weiteren Vorteilen beim Kochen von Babybrei gehören

  • Das Baby lernt eine große Vielfalt an Nahrungsmitteln kennen
  • Das Baby lernt, Geschmacksrichtungen auseinanderzuhalten
  • Das Baby lernt mit dem Mundgefühl verschiedener Nahrungsmittel umzugehen
  • Das Erkennen von Unverträglichkeiten und Allergien ist einfacher, weil selbstgekochter Brei nur wenige Zutaten enthält
  • Durch die große Auswahl an Nahrungsmitteln fällt es Babys später leichter, neue Nahrungsmittel zu akzeptieren
  • Alle Zutaten im Babybrei sind immer frisch und damit besonders nährstoffreich
  • Weil Selbstgekochtes immer anders schmeckt, gewöhnt sich das Baby an wechselnde Geschmacksrichtungen

Babybrei aus dem Gläschen hat den Vorteil, dass er die für Baby erforderliche Menge an Jod bereits enthält. Wer selber kocht, sollte sich vom Kinderarzt bezüglich der Jodversorgung beraten lassen.

Die Gläschen sind außerdem eine gute Alternative für unterwegs und machen deutlich weniger Arbeit. Auch wenn das Kochen von Brei nicht schwer ist, bringt die Aufgabe doch einigen Aufwand mit sich. Neben dem Einkaufen der Zutaten müssen diese auch gewaschen, geschält, geschnitten, gekocht und püriert werden.

Größere Mengen Brei lassen sich je nach Zusammensetzung jedoch einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen, sodass sich hier der zeitliche Aufwand teilweise wieder ausgleicht.

Grundsätzlich sollte der Babybrei immer mit dem Löffel gefüttert werden. Trinkbrei sollte nur unter Aufsicht und im Rahmen einer Mahlzeit gegeben werden. Keinesfalls eignen sich Fläschchen mit Trinkbrei als Einschlafhilfe oder als Beschäftigung fürs Baby.

Durch das Dauernuckeln an der Flasche besteht ein hohes Risiko für Nuckelflaschenkaries. Durch den dauerhaften Kontakt der Zähne mit kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln haben kariesverursachende Bakterien hier leichtes Spiel.

Karies tritt bei Säuglingen fast immer zuerst an den oberen Schneidezähnen auf, weil diese beim Nuckeln dem Nahrungsmittel am stärksten ausgesetzt sind.[6]

Wer dem Baby zur Beruhigung ein Fläschchen mit ins Bett gibt und es damit einschlafen lässt, wird später große Mühe haben, dem Baby das Fläschchen wieder abzugewöhnen. Wie ausgeprägt dieses Problem ist, kann man regelmäßig in allen großen Elternforen lesen.

Hier wird immer wieder darüber diskutiert, wie man Babys am besten von der Einschlaf-Flasche entwöhnen kann. Um dieser Herausforderung aus dem Weg zu gehen, sollten Schlafen und Essen zwei voneinander unabhängige Handlungen sein.

Wenn das Baby mit dem Ein- oder Durchschlafen Probleme hat, müssen diese als eigenständiges Problem angegangen werden. Essen sollte immer der Nahrungsaufnahme dienen und nicht zur Beruhigung, Belohnung oder als Seelentröster eingesetzt werden.

Bei Schlafproblemen sollten Eltern sich vertrauensvoll an ihren Kinderarzt oder die Hebamme wenden. In unserem Artikel über Babys Schlaf haben wir außerdem einige Tipps zum Einschlafen zusammengefasst.

Diese Lebensmittel sind im ersten Lebensjahr tabu

Die schrittweise Gewöhnung an Beikost und nicht zuletzt der vollständige Umstieg von Milchnahrung auf die Teilnahme am Familienessen ist für den Verdauungstrakt des Babys eine Herausforderung. Magen und Darm sind bei der Geburt noch nicht voll ausgereift und benötigen deswegen im ersten Lebensjahr viel Zeit, um sich an immer neue Nahrungsmittel zu gewöhnen.

Deswegen kann es immer Mal wieder zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall kommen, wenn neue Nahrungsmittel ihren Weg in Babys Speiseplan finden. Wenn Eltern schon früh auffällt, dass das Baby bestimmte Nahrungsmittel gar nicht verträgt, ist ein Besuch beim Kinderarzt fällig.

Darüber hinaus gibt es bestimmte Lebensmittel, die für Babys aus verschiedenen Gründen gar nicht geeignet sind. Diese sollten in den ersten Lebensmonaten vollständig vermieden werden. Neben den offensichtlichen Klassikern wie Alkohol und rohem Fleisch sind in dieser Liste auch einige Obst- und Gemüsesorten und Süßungsmittel enthalten.

Alkohol

Aus gutem Grund ist die Abgabe von Bier, Wein und Sekt an Jugendliche unter 16 Jahren durch das Jugendschutzgesetz untersagt. Selbstredend dürfen auch Babys und Kleinkinder keinen Alkohol konsumieren.

Rohe Fisch- und Fleischprodukte

Rohes Fleisch und Roher Fisch können mit Bakterien und Parasiten befallen sein. Der kindliche Verdauungstrakt und auch das Immunsystem sind für den Umgang mit krankmachenden Inhaltsstoffen nicht weit genug ausgereift. Neben schweren Salmonelleninfektionen drohen hier zahlreiche gesundheitliche Risiken durch weniger bekannte Krankheitserreger wie beispielsweise Campylobacter, E. coli, Listerien, Yersinien und EHEC.[7]

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, dass Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren ausschließlich durchgegarte tierische Erzeugnisse essen sollen.[8] Tabu sind damit beispielsweise ein nicht vollständig gegartes Rumpsteak (medium oder rare) aber auch Salami, Mett, Austern, Sushi und Rohmilchprodukte.

Honig

Im gesamten ersten Lebensjahr ist Honig für Babys absolut tabu. Das Naturprodukt enthält häufig Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum, das im Darm des Babys hochgiftige Substanzen freisetzen kann.[9]

Die dadurch entstehende Krankheit heißt Säuglingsbotulismus und führt zu schweren Krankheitszeichen wie Muskelschwäche, Lähmungserscheinungen und Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe).

Honig ist dabei nicht der ausschließliche Überträger des Bakteriums. Es kann beispielsweise auch in Kräutern oder Ahornsirup enthalten sein. Der Verzicht auf Honig schließt einen Säuglingsbotulismus nicht aus, reduziert aber das Risiko für eine Infektion.

Hohe Temperaturen können das Bakterium außerdem nicht zerstören, sodass auch mit Honig gekochte oder gebackene Speisen den aktiven Erreger enthalten können. Einzig industriell gefertigte Lebensmittel, die mit hoher Temperatur und hohem Druck produziert werden, können frei von dem Bakterium sein.[10]

Am sichersten ist es jedoch, dem Baby im ersten Lebensjahr keinen Honig anzubieten. Ältere Kinder sind mit fortschreitender Reife des Darms in der Lage, mit dem Toxin umzugehen und es unschädlich zu machen.

Ganze Nüsse und prallelastische Lebensmittel

Diese Lebensmittelgruppe geht mit einem hohen Risiko einher, dass das Baby sich verschlucken könnte. Während verarbeitete Lebensmittel mit Nüssen, Erbsen, Weintrauben, Mais und Erbsen unproblematisch sind, sollten diese Früchte- und Gemüsesorten dem Baby nicht im Ganzen angeboten werden.

Weintrauben sind deutlich sicherer, wenn man sie halbiert oder viertelt. Eine eindeutige Regel, wann das Baby diese Lebensmittel im Ganzen essen darf, gibt es nicht. Deswegen sollten Eltern ihr Baby genau beobachten und dann entscheiden, wann sie dem Baby den Umgang mit diesen Lebensmitteln zutrauen.

Mit der Vollendung des ersten Lebensjahres können Babys in der Regel sicher mit Erbsen, Mais und Co. umgehen. Beim Essen sollten sie jedoch nicht allein gelassen werden, damit man im Fall des Verschluckens schnell eingreifen kann.

Pseudogetreide

Zu den Pseudogetreidesorten gehören unter anderem Amaranth, Buchweizen und Quinoa. Sie liegen derzeit im allgemeinen Ernährungstrend, weil sie hochwertiges Eiweiß enthalten und einen hohen Gehalt an Mineralstoffen aufweisen. Deswegen werden sie häufig auch als Super Grain bezeichnet.

Als glutenfreie Alternative zu klassischem Getreide sind Amaranth, Quinoa und Buchweizen für Babys jedoch nur dann geeignet, wenn das Baby sicher mit Zöliakie diagnostiziert wurde und deswegen eine glutenfreie Ernährung benötigt.

Für alle anderen Babys gilt: Als Ergänzung sind die Pseudogetreide in Ordnung, als vollständiger Ersatz aber anscheinend nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt zu bedenken, dass Pseudogetreide eine große Anzahl an potenziell gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen enthalten kann.[11]

Dazu gehören

  • Gerbstoffe: Können die Nährstoffaufnahme behindern
  • Saponine: Können die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen
  • Oxalate und Phytate: Können die Aufnahme von Mineralstoffen behindern
  • Isoflavone: Können bei Säuglingen und Kleinkindern negative Langzeiteffekte auf die Gesundheit bewirken
  • Fagopyrin: können Hautirritationen verursachen
  • Tropanalkaloide: Buchweizen kann mit Samen des Stechapfels verunreinigt sein und deswegen das Nervengift enthalten.

Problematisch an den Pseudogetreiden ist, dass es keine einheitlichen Informationen dazu gibt, in welchem Umfang sie die vorgenannten Inhaltsstoffe enthalten. Sind Buchweizen, Quinoa und Amaranth frei von diesen potenziell krankmachenden Bestandteilen, können sie problemlos auch in größeren Mengen von Babys verzehrt werden.

Das Institut für Risikobewertung gibt jedoch an, dass keinerlei Daten oder Studien über die Reinheit der auf dem Markt angebotenen Pseudogetreide vorliegen und dass deswegen keine belastbare Aussage darüber getroffen werden kann, ob diese Lebensmittel für Säuglinge geeignet sind oder nicht.

Auch hier gilt deswegen: Im Zweifel ist man nur auf der sicheren Seite, wenn man den Konsum einschränkt oder gänzlich vermeidet. Und wie immer gilt: Bei gesundheitlichen Einschränkungen (wie beispielsweise Zöliakie) ist der Kinderarzt für die Frage nach einer geeigneten Alternative der beste Ansprechpartner.

Pflanzliche Milch

Ein weiterer Vertreter der als gesund geltenden Ernährungstrends sind Milchprodukte auf pflanzlicher Basis. Verfechter dieser Produkte schreiben Soja- oder Mandelmilch große gesundheitliche Vorteile zu, die denen von Kuhmilch überlegen sind.

Fakt ist jedoch, dass pflanzliche und/ oder aromatisierte Milch sehr häufig Zuckerzusatz enthält der Karies fördert und das Kalorienbudget belastet.[12]

Der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist außerdem darauf hin, dass die Milchalternativen eine andere Nährstoffzusammensetzung enthalten als Kuhmilch und deswegen für Kinder unter fünf Jahren als vollwertiger Ersatz nicht geeignet sind.

Einzig für Kinder mit Kuhmilchunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz sind die Pflanzenmilch-Produkte eine denkbare Alternative. In diesen Fällen sollten Eltern auf ein Produkt zurückgreifen, das eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung enthält und das ohne zugesetzten Zucker produziert ist.

Kuhmilch

Die einzige Milch, die Babys im ersten Lebensalter benötigen, ist Muttermilch. In unserem Artikel über das Stillen haben wir bereits die wichtigsten Informationen über die Vorteile von Muttermilch zusammengefasst. Zusätzlich können Babys ab der Einführung der Beikost kleine Mengen Kuhmilch erhalten.

Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt, Kuhmilch im ersten Lebensjahr nur zur Verwendung in Milchbrei zu verwenden. Bis zu 200 ml pro Tag sind hier der empfohlene Richtwert.[13] Als Getränk ist Milch dann ab dem ersten Lebensjahr problemloser Bestandteil von Babys Speiseplan.

Kinderärzte raten jedoch davon ab, Kuhmilch als Durstlöscher zu verwenden. Milch ist ein Nahrungsmittel und sollte deswegen in der Nährstoff- und Energiebilanz des Babys Berücksichtigung finden.[14]

Als Durstlöscher eignen sich Wasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees sowie stark verdünnte Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz.

Dass Kuhmilch als Zutat im Milchbrei für Kinder unter einem Lebensjahr erlaubt ist und gleichzeitig nicht als Getränk aus der Flasche gegeben werden soll, verwirrt viele Eltern. Die Empfehlung dient jedoch dazu, die empfindlichen Nieren des Babys zu schützen.

Kuhmilch enthält viel Eiweiß, dass die Nieren des Babys belasten kann. In einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigte sich außerdem, dass eine proteinreiche Ernährung im ersten Lebensjahr das Risiko für Übergewicht deutlich erhöht. Zu dieser Erkenntnis kam auch das European Childhood Obesity Project in einer langfristig angelegten Studie.[15]

Hartnäckig hält sich außerdem die Meinung, dass der frühzeitige Kontakt mit Kuhmilch bei kleinen Kindern das Allergierisiko erhöht. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gibt es jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass der Verzicht auf Kuhmilch vor Allergien schützt.[16]

Blähendes Gemüse

Mit Gemüsesorten wie Kohl, Linsen, Lauch und Zwiebeln sollte man besonders zu Beginn der Beikostphase vorsichtig sein. Diese Lebensmittel können stark blähend wirken und den Verdauungstrakt des Babys schnell überfordern.

Quark und Joghurt

Für Quark gilt in Bezug auf den Eiweißgehalt dasselbe wie für Kuhmilch. Er enthält große Mengen an Proteinen, die für die Nieren des Babys belastend sein können. Der abendliche Milchbrei darf deswegen vor allem im ersten Lebensjahr keinesfalls durch eine Quarkspeise ersetzt werden.

Für Joghurt gilt im Prinzip das Gleiche: Ab dem ersten Lebensjahr können Milchprodukte langsam in den Speiseplan eingebaut werden. Vorher sollte einzig Kuhmilch als Zutat des Milchbreis verwendet werden.

Salz

Auch ein erhöhter Salzkonsum wirkt sich negativ auf die Nierenfunktion aus. Deswegen sollte Babybrei nicht extra gesalzen werden. Der Tagesbedarf von Babys unter einem Jahr liegt bei etwa 1g. Den notwendigen Salzbedarf deckt das Baby problemlos über die Lebensmittel, die es über die Beikost zu sich nimmt.

Nimmt das Baby am Familienessen teil, sollte man darauf achten, die Speisen nicht schon beim Kochen zu stark zu salzen. Idealerweise wird salzarm gekocht, sodass ältere Familienmitglieder bei Bedarf nachsalzen können.

Ab einem Alter von 18 Monaten sollte der Tagesbedarf von 2g Salz nicht überschritten werden.[17] Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern sollte außerdem bedacht werden, dass eine Überdosierung von Salz zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

Eine Salzvergiftung tritt bei einer Dosierung von 0,5 – 1 Gramm Salz je Kilogramm Körpergewicht auf. Bei Verdacht auf eine Salzvergiftung sollte man nicht zögern und sofort einen Kinderarzt oder eine Kinderklinik aufsuchen.[18]

Zucker

Babys Geschmackssinn entwickelt sich bereits im Mutterleib und die Geschmacksrichtung süß gehört dabei zu seinem absoluten Favoriten. Wie wir bereits in unserem Artikel über Babys Sinne nach der Geburt berichtet haben, trinken Babys mehr Fruchtwasser, wenn dieses mehr Zucker enthält.

Die Lust auf Süßes ist dem Baby angeboren und evolutionsbiologisch ist diese Vorliebe auch sehr sinnvoll. Muttermilch hat einen süßlichen Geschmack und auch andere Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt sind in der Regel nicht giftig. Dass Babys von Natur aus Zucker lieben, dient also ihrem Überleben und ihrem Selbsterhaltungstrieb.[19]

Diese instinktiv und von der Natur durchaus gewollte Liebe für Zucker wird jedoch durchkreuzt von unserer modernen Ernährung. Dass Babys künstliche Süßstoffe oder raffinierten Zucker essen, ist von der Natur nicht vorgesehen.

Gleich mehrere Aspekte am Zucker sind (nicht nur für das Baby) problematisch. Zucker enthält eine große Menge an Kalorien (ca. 400 kcal/100g) und dafür fast keine Nährstoffe. Damit fördert zusätzlicher Zucker in der Ernährung die Entwicklung von Übergewicht.[20]

Zucker ist außerdem der ideale Nährboden für Karies und steht im Verdacht, ADHS auszulösen oder zumindest zu begünstigen.[21]

Doch nicht nur aus gesundheitlichen Gründen sollte mit dem Nahrungsmittel sparsam umgegangen werden. Die Entwicklung der Geschmacksnerven hat kurz nach der Geburt ihren Höhepunkt noch nicht erreicht.

Eine zuckerreiche Ernährung legt deswegen den Grundstein dafür, dass die Kinder im späteren Lebensalter ebenfalls häufiger zu zuckerreichen Lebensmitteln greifen. Wer seinem Kind weniger Zucker und dafür eine vielfältigere Auswahl an Nahrungsmitteln anbietet, schafft damit eine gute Basis für eine abwechslungsreiche Ernährung in den späteren Lebensjahren.

Soja

Soja und aus Soja verarbeitete Lebensmittel können Isoflavone enthalten, die unter Umständen eine hormonelle Wirksamkeit entfalten können. Auch wenn belastbare Studienergebnisse bisher fehlen, gibt es Hinweise darauf, dass eine sojabasierte Säuglingsnahrung zu hormonell bedingten Auffälligkeiten bei der Entwicklung des Kindes führen kann.[22]

Weiterhin findet sich in Soja genau wie in den Pseudogetreiden Phytinsäure. Diese gilt als unerwünschter Inhaltsstoff in Lebensmitteln, weil sie die Aufnahme von Mineralstoffen behindern können.[23] Für Säuglinge und Kleinkinder ist eine reduzierte Nährstoffaufnahme problematisch, weil diese die Entwicklung des Kindes hemmen kann.

Als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist ein geringer Sojaanteil in der Ernährung nicht problematisch. Erst wenn ganze Nahrungsmittelgruppen durch sojahaltige Lebensmittel ersetzt werden (z. B. Fleisch durch Tofu oder Kuhmilch durch Sojamilch), kommen die negativen Bestandteile des Sojas deutlich zum Tragen.

Als Ersatz dürfen Sojaprodukte deswegen nur dann verwendet werden, wenn das Baby aufgrund von gesundheitlichen Problemen (Allergie, Laktoseintoleranz) auf das Ersatzprodukt angewiesen ist.[24] Genau wie bei der Unverträglichkeit von Gluten sollte man sich hier zunächst vom Kinderarzt beraten lassen.

 

Ernährungstrend Baby-led Weaning – So sinnvoll ist breifreie Babykost

Baby-led Weaning ist ein Ernährungstrend, der zunehmend auf Blogs, in Elternforen und in Krabbelgruppen diskutiert wird. Der deutsche Begriff „Beikost nach Bedarf“ trifft dabei nicht ganz den Kern der Methode.

Wörtlich übersetzt heißt Baby-led Weaning nämlich „babygeführtes Abstillen“. In Bezug auf das Essen sprechen wir hier von einer Ernährungsform, bei der das Baby sich schrittweise selbst abstillt und anschließend gleich auf feste Nahrung umsteigt.

Dabei wird kein schonender Übergang vom Stillen über den Brei zur Familienkost herbeigeführt. Das Baby wird auch nicht mit dem Löffel gefüttert und es erhält auch keine pürierte Kost oder Brei. Stattdessen sitzt es mit am Esstisch und entscheidet frei und unbeeinflusst, welche Nahrungsmittel aus dem Angebot es selbst essen möchte.

Zu diesem Zweck werden babygerechte Nahrungsmittel in kleine Stücke geschnitten. Zum Angebot gehören also kleingeschnittenes Fleisch, Gemüsesticks oder Obststücke. Wenn das Baby später selbst einen Löffel führen kann, isst es weiterhin selbstständig. Das Essen wird dafür nicht püriert, sondern lediglich so kleingeschnitten, dass es mit dem Löffel oder der Gabel zum Mund geführt werden kann.

Die Vorteile des Baby-led Weaning sind laut der Methode

  • Fördert die Unabhängigkeit des Babys
  • Stärkt Babys Selbstvertrauen
  • Hilfreich zur Erlernung der Hand-Auge-Koordination
  • Erkundung von Nahrungsmitteln mit allen Sinnen (sehen, fühlen, schmecken, riechen)

Befürworter des Baby-led Weanings empfehlen die Einführung dieser besonderen Art der Beikost ab dem sechsten Lebensmonat. Weil das Baby zu diesem Zeitpunkt in der Regel aufrecht sitzen und gezielt greifen kann, ist es zu diesem Zeitpunkt bereit für das gemeinsame und selbstständige Essen am Familientisch.

Einen besonderen Stellenwert hat hier die Selbstständigkeit des Babys. Die Nahrung wird nur angeboten und das Baby entscheidet, was und wie viel es essen möchte. Es widerspricht also der Methode, dem Baby Nahrungsmittel in die Hand zu legen oder in den Mund zu stecken.

Das Baby soll außerdem nicht zum Essen überredet oder animiert werden. Der spielerische Umgang mit Nahrungsmitteln und das Erleben und Erlernen von Essgewohnheiten hat einen höheren Stellenwert als der ernährungsphysiologische Nutzen des Essens an sich.

Eltern, die diese Ernährungsform für ihr Baby wählen, geben dabei viel Kontrolle über die Nährstoffzufuhr an das Baby ab. Laut den Verfechtern dieser Methode ist das unproblematisch. Das Baby wisse intuitiv, welche Nährstoffe es gerade benötigt und wie viel Hunger es habe.

Bei Kinderärzten ist das Baby-led Weaning sehr umstritten. Sie sehen Risiken in einer unzureichenden Nährstoffversorgung und bemängeln außerdem die hohe Gefahr, dass sich das Baby an einzelnen Nahrungsbestandteilen verschlucken könnte.

Vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wird das Konzept gänzlich abgelehnt. Neben der Gefahr des Verschluckens und der Entwicklung von Mangelerscheinungen sehen sie vor allem motorisch eingeschränkte Kinder bei der Methode stark im Nachteil.[25]

Diese würden aus Frustration häufig weniger essen, als sie zum Sattwerden bräuchten. Der von Hebammen liebevoll betitelte „stressfreier Beikostweg“ kann außerdem schnell zur Tortur werden, wenn die Mutter beispielsweise zu wenig Milch hat, um das Baby voll zu stillen und es so auf die Beikost zum Sattwerden angewiesen ist.

Nimmt das Baby dann nicht genügend Nahrung auf oder beginnt es, sich sehr einseitig zu ernähren, sind Nährstoffmängel, Krankheiten und dauerhafte Unzufriedenheit vorprogrammiert.

Das Grundprinzip des Baby-led Weanings können wir deswegen an dieser Stelle nicht weiterempfehlen. Einzelne Elemente aus der Methode können jedoch durchaus eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Babyernährung mit Brei sein.

Dazu gehört vor allem der spielerische Umgang mit Nahrungsmitteln und dass das Baby lernt, Nahrungsmittel selbst in den Mund zu nehmen und zu kauen. Später kommt dann selbstverständlich noch die Verwendung von Besteck und Trinkbechern hinzu.

Fingerfood ist also durchaus ein sinnvoller und empfehlenswerter Faktor in der Babyernährung. Es sollte aber die von pädiatrischen Ernährungswissenschaftlern empfohlenen Brei-Mahlzeiten des Babys nicht vollständig ersetzen.

Zu einer liebevollen und die Entwicklung fördernden Ernährungsform gehören außerdem Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Dem Baby bei der Nahrungsaufnahme zu helfen oder es zu füttern, sollte deswegen nicht abgelehnt werden.

Helfen und Füttern schließen die Entwicklung der Selbstständigkeit und des Selbstvertrauens nicht aus. Gleichzeitig wird durch die Zuwendung beim Füttern das Urvertrauen gefördert, weil das Baby sich mit der neuartigen und großen Aufgabe der Umstellung auf feste Nahrung nicht alleingelassen fühlt.

Beikost einführen – Aktuelle Empfehlungen der Ernährungswissenschaft

Für die Ernährung des Babys im gesamten ersten Lebensjahres hat das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) einen Ernährungsplan entwickelt, der auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Laut diesem Plan teilt sich die ideale Ernährung des Babys in drei Abschnitte.[26]

In den ersten vier bis sechs Monaten wird das Baby ausschließlich mit Milchnahrung ernährt. Idealerweise wird es gestillt und wenn das nicht möglich ist, erhält es Muttermilch oder spezielle Babymilchnahrung aus der Flasche.

In unseren Artikeln über das Stillen und über das Fläschchen geben haben wir zu diesem Thema viele wichtige Informationen zusammengefasst.

Zwischen dem fünften und sechsten Monat ist das Baby dann – je nach Entwicklungsstand – bereit für zusätzliche Beikost. In den ersten sechs bis acht Wochen erhält es zusätzlich zur Mutter- oder Babymilch weitere Mahlzeiten in Form von Brei.

Dabei werden die Milchmahlzeiten in den ersten Wochen erst ergänzt und dann vollständig durch einen Brei ersetzt. Schrittweise und je nach Bedarf des Babys werden erst eine, dann zwei und schließlich drei Mahlzeiten mit dem Brei abgedeckt.

In Kombination mit den verbliebenen Milchmahlzeiten entsteht so laut des FKEs eine ausgewogene Ernährung, die alle Nährstoffbedarfe des Babys vollständig abdeckt.

Beikost ab 5 Monaten

Ab dem fünften Monat sind die meisten Babys bereit für die Beikost. Weil sie in diesem Alter keine Zähne haben und die Gefahr des Verschluckens hoch ist, müssen alle festen Lebensmittel vor dem Verfüttern zu einem Brei püriert werden.

Dieser wird löffelweise an das Baby verfüttert und ersetzt so schrittweise die erste Milchmahlzeit. Das FKE empfiehlt, den ersten Brei aus Gemüse, später dann aus Gemüse und Kartoffeln und letztlich zusätzlich mit Fleisch herzustellen, sodass das Baby mit dem Brei alle Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß) sowie Vitamine und Mineralstoffe erhält.[27]

Der Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei wird der Empfehlung nach als Mittagessen angeboten und sollte täglich variiert werden, damit das Baby eine abwechslungsreiche Nährstoffversorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen erhält.

Geeignete Gemüsesorten sind z. B.:

  • Möhre
  • Pastinake
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Brokkoli
  • Blumenkohl
  • Fenchel
  • Kohlrabi

Bei der Auswahl der Fleischbeilage können Eltern sich an den Sorten orientieren, die sie auch für sich selbst auswählen. Erlaubt ist hier alles, was dem Baby schmeckt. Dunklere Fleischsorten wie Wild oder Rind sind besonders reich an Eisen und sorgen dafür, dass der anfänglich prall gefüllte Eisenspeicher des Babys sich nicht zu stark entleert.

Weil der Eisengehalt der Muttermilch nach einigen Monaten stark sinkt[28], muss das Baby über die Beikost mit zusätzlichem Eisen versorgt werden. Fleisch ist hier eine wichtige Quelle des Mineralstoffes.

Beikost ab 6 Monaten

Die zweite Milchmahlzeit wird vier Wochen später ersetzt, wenn das Baby etwa ein halbes Jahr alt ist. Zusätzlich zum Kartoffel-Gemüse-Fleisch Brei erhält es nun einen Brei aus Milch und Getreide. In den meisten Familien wird diese Mahlzeit abends gefüttert und deswegen auch Abendbrei genannt.

Der Milch-Getreide-Brei sorgt für ein anhaltendes Sättigungsgefühl und kann so dafür sorgen, dass das Baby nachts besser durchschläft, weil es nicht durch Hunger geweckt wird.

Vorausgesetzt, dass das Baby keine Unverträglichkeit gegen Gluten oder eine Zöliakie hat, können für den Abendbrei alle gängigen Getreidesorten verwendet werden. Besonders beliebt sind hier (Instant-) Getreideflocken und Grieß, weil sie schnell zubereitet sind und von vielen Babys gern gegessen werden.

Geeignete Getreidesorten sind unter anderem:

  • Hafer
  • Reis
  • Hirse
  • Dinkel
  • Weizen
  • Mais

Verwendet werden können ganz gewöhnliche Getreideprodukte aus dem Supermarkt oder dem Reformhaus. Speziell für Babys entwickelte Getreideflocken sind nicht unbedingt notwendig, eignen sich aber selbstverständlich trotzdem.

Abwechslung ist bei der Wahl des Getreides nicht so wichtig wie beim Gemüse. Die Nährstoffprofile der einzelnen Sorten unterscheiden sich nicht so stark wie bei Obst oder Gemüse.

Wenn das Baby ein bestimmtes Getreide bevorzugt oder besonders gut verträgt, kann diese Sorte problemlos weiterverwendet werden. Mit Experimenten sollte man zudem etwas zurückhaltend sein, um eventuelle Unverträglichkeiten frühzeitig erkennen zu können.

Zur Zubereitung des Breies kann handelsübliche Vollmilch verwendet werden. H-Milch und länger frische Milch (ESL) sind ebenso geeignet wie angerührte Säuglingsmilch.[29]

Fertigbrei zum Anrühren sollte nach Packungsanweisung zubereitet werden. Das Pulver wird meistens mit Wasser angerührt. Wichtig bei diesen Produkten ist, dass sie möglichst naturbelassen zusammengesetzt sind und keine unnötigen Inhaltsstoffe wie Aromen, Zuckerzusatz oder Schokolade enthalten.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält die zusätzliche Gabe von Jod für vorteilhaft, wenn das Baby nicht mit fertigem Brei aus dem Gläschen gefüttert wird. Hier lässt man sich am besten vom Kinderarzt beraten, wie die zusätzliche Jodaufnahme in Höhe von 50 μg idealerweise erfolgen sollte.[30]

Beikost ab 7 Monaten

Im siebten Monat gesellt sich mit dem milchfreien Getreide-Obst-Brei die dritte Breimahlzeit in den Ernährungsplan des Babys. Dieser Brei eignet sich besonders gut für den Nachmittag als Zwischenmahlzeit und wird idealerweise mit den oben bereits genannten Getreidesorten hergestellt.

Anstelle der Milch wird für die Zubereitung Wasser verwendet. Zusätzlich enthält der Brei eine oder mehrere Obstsorten, die nach dem Anrühren unter den Brei gemischt werden. Das Obst sollte variiert werden, sodass das Baby in wechselnder Menge viele wichtige Vitamine aufnehmen kann.

Fertige Gläschen aus dem Handel sollten vom Nährstoffprofil und der Zusammensetzung dem selbstgemachten Brei möglichst ähneln und ohne Zusatz von Milchprodukten, Zucker, Süßstoffen und Aromen sein.

Geeignete Obstsorten sind beispielsweise:

  • Apfel
  • Birne
  • Banane
  • Pfirsich
  • Aprikose
  • Nektarinen
  • Heidelbeeren

Beikost ab 8 Monaten

Die in den letzten drei Monaten etablierte Ernährungsform wird auch im achten und neunten Monat weitergeführt. Zusätzlich kann man dem Baby Fingerfood anbieten, damit es ein möglichst großes Nahrungsangebot kennenlernt.

Wichtig ist hier, dass nur Lebensmittel gegeben werden, die das Baby gut greifen und in den Mund führen kann. Ganze Nüsse, Mais, Erbsen, Weintrauben oder Heidelbeeren müssen vor dem Verzehr zerkleinert werden, weil sie leicht zum Verschlucken führen können.

Ab dem neunten Monat können außerdem weitere Obstsorten in den Speiseplan aufgenommen werden. Hierzu gehören

  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Kiwi
  • Melone
  • Mango
  • Papaya
  • Melone

Die Verträglichkeit der einzelnen Obstsorten kann individuell sehr unterschiedlich sein. Einige Babys vertragen beispielsweise Melone schon in früheren Lebensmonaten, einige entwickeln durch stark säurehaltige Obstsorten schneller einen wunden Po. Hier sind vorsichtiges Ausprobieren und die schrittweise Gewöhnung sehr wichtig.

Mit Zitrusfrüchten sollte man bis kurz vor dem ersten Geburtstag warten. Neben dem hohen Säureanteil (und dem damit verbundenen Risiko eines wunden Pos) sind diese Lebensmittel außerdem schwerer verdaulich und können zu Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen führen.

Beikost ab 10 Monaten

Im Alter von 10 Monaten können die meisten Babys am regulären Familienessen teilnehmen. Der nun deutlich ausgereiftere Magen-Darm-Trakt verfügt jetzt über die Fähigkeit, alle Nahrungsmittel verdauen und verwerten zu können. Auf individuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten muss selbstverständlich Rücksicht genommen werden.

Wichtig ist, dass das Familienessen nicht überwürzt oder stark gesalzen ist. Idealerweise sorgt ein Salzstreuer auf dem Tisch dafür, dass jedes Familienmitglied seinen persönlichen Bedarf an Salz decken kann. Babys Essen wird nicht extra gesalzen.

Die Babymahlzeit muss auch nicht mehr püriert werden. Weil das Baby nun über einige Zähne verfügt, kann es kleinere Lebensmittelstücke im Essen problemlos bewältigen. Das Kleinschneiden oder zerdrücken der Lebensmittel ist in der Regel ausreichend.

Sowohl der Milch-Getreide-Brei als auch der Obst-Getreide-Brei können durch das gewöhnliche Frühstück und Abendessen ersetzt werden. Eine Ernährung mit Brei ist ab dem zehnten Monat nicht mehr nötig, kann aber auf Wunsch des Babys als Zwischenmahlzeit bestehen bleiben.

Als weitere Zwischenmahlzeiten eignen sich Brot oder Brötchen, Obst, Gemüse und Saft (100% Frucht ohne Zuckerzusatz, idealerweise mit Wasser verdünnt), der zu diesem Zeitpunkt aus dem Becher getrunken werden kann. Mit Keksen (auch Babykeksen) und Süßigkeiten sollte man jedoch sparsam umgehen.

Wichtiger Hinweis und Disclaimer:

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und wurden sorgfältig recherchiert und mit fundierten Quellenangaben belegt. Die bereitgestellten Informationen erfolgen so objektiv wie möglich und sind – so weit möglich – frei von Wertung und Empfehlung.

Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit wird jedoch keine Garantie gegeben. Dieser Artikel dient nicht der Eigendiagnostik oder der medizinischen Beratung, sondern hat rein informativen Charakter. Er kann und soll die Beratung durch einen Arzt oder eine Hebamme nicht ersetzen.

[1]https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/1608_UpdateBeikosteinf%C3%83_hrung_DGKJ.pdf

[2]https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/haeufig-allergien-ausloesende-lebensmittel-im-1-lebensjahr-besser-nicht-29585.html

[3]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/allergierisiko/

[4]https://www.mein-allergie-portal.com/nahrungsmittelallergie-und-unvertraeglichkeiten/1379-beikost-und-allergiepraevention-wie-sieht-die-richtige-mischung-aus/all-pages.html

[5]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26942922

[6]http://www.zahngesundheit-online.com/Zahnerkrankungen/Nursing-Bottle-Syndrome-Nuckelflaschenkaries-/

[7]https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2012/11/hackepeter_und_rohes_mett_sind_nichts_fuer_kleine_kinder_-129122.html

[8]https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2011/44/sicher_verpflegt_in_gemeinschaftseinrichtungen-128181.html

[9]https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/hygiene/bakterien/clostridium_botulinum/index.htm

[10]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/honig-ist-fuer-babys-gefaehrlich/

[11]https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/amaranth-quinoa-buchweizen-kinderernaehrung/

[12]https://www.sueddeutsche.de/leben/familie-pflanzliche-milch-nichts-fuer-kinder-unter-fuenf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191014-99-291595

[13]https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/1406_EK_Empfehlungen_Erna%C3%8C%CB%86hrunggesunder_Sa%C3%8C%CB%86uglinge.pdf

[14]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/was-babys-und-kleinkinder-trinken-sollten/

[15]http://www.ernaehrung.de/blog/zuviel-des-guten-proteinreiche-saeuglingsnahrung-foerdert-uebergewicht/

[16]https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/duerfen-saeuglinge-im-1-lebensjahr-kuhmilch-bekommen-29583.html

[17]http://www.euro.who.int/de/health-topics/disease-prevention/nutrition/news/news/2011/10/reducing-salt-intake/frequently-asked-questions-about-salt-in-the-who-european-region

[18]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/eltern-duerfen-kindern-nicht-zu-viel-salz-geben/

[19]https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrungswissenschaft-wie-eltern-den-geschmack-ihrer-kinder-praegen-1.3306986

[20]https://www.aerzteblatt.de/archiv/197626/Zuckerstoffwechsel-Kalorien-sind-nicht-alle-gleich

[21]https://www.bzfe.de/_data/files/leseprobe_5785_2017.pdf

[22]https://taz.de/Soja-in-der-Babynahrung/!5530981/

[23]https://projekte.meine-verbraucherzentrale.de/DE-BY/soll-man-nuesse-aufgrund-der-phytinsaeure-vor-dem-verzehr-einweichen-

[24]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/saeuglingsnahrung-aus-sojamilch-nicht-empfehlenswert/

[25]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kinder-und-jugendaerzte-baby-led-weaning-kann-schaden/

[26]https://www.klinikum-bochum.de/fachbereiche/kinder-und-jugendmedizin/forschungsdepartment-kinderernaehrung/praeventive-ernaehrungskonzepte.html

[27]https://www.kinderjugendarztpraxis.de/fileadmin/user_upload/Patienteninformationen/Praxis_Ern%C3%A4hrung_erstes_Lebensjahr_2011.pdf

[28]https://www.eisenmangel.de/leben-mit-eisenmangel/eisenmangel-und-kinder-jugendliche

[29]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/beikosteinfuehrung/

[30]https://jodmangel.de/ausreichende-jodversorgung/empfehlungen/

 

Bildquellen

Illustrationen: Natalya Zelenina