Der erste Monat mit Baby – Alles Wissenswerte zum neuen Alltag

Aktualisiert am: 07.12.2021

Nach dem ersten Lebensmonat ist das Baby ca. 3 cm gewachsen und hat idealerweise 400 – 500 Gramm an Gewicht zugenommen. Große Meilensteine in der körperlichen Entwicklung sind noch nicht erkennbar. Die ersten vier Wochen sind dennoch von großen Veränderungen geprägt.

Der erste Lebensmonat steht ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens mit den Eltern, dem Aufbau einer Stillbeziehung zur Mutter und den allgemeinen Herausforderungen des Alltags.

Wir erklären in diesem Artikel, was das Baby im Alter von einem Monat schon kann und worauf man in dieser Zeit besonders achten muss.

 

Erinnerungen festhalten

Im 21. Jahrhundert können Erinnerungen schneller und einfacher denn je mit dem Smartphone oder der Digitalkamera festgehalten werden. Anhand der vielen Fotos, die man im Alltag schießt, lässt sich die Entwicklung des Babys vom ersten Lebenstag an dokumentieren.

Die schönsten Bilder und größten Entwicklungsschritte halten viele Eltern zusätzlich in einem Babybuch fest. Diese speziellen Fotoalben bieten Platz für viele Fotos, Ultraschallbilder und Handabdrücke. Viele Bücher enthalten zusätzliche Notizfelder, in die man beispielsweise Größe, Gewicht oder Meilensteine der Entwicklung eintragen kann.

Auch ein Besuch in einem professionellen Fotostudio ist eine beliebte Variante, um Erinnerungsmomente festzuhalten. Videomaterial aus der Babyzeit versetzt vor allem ältere Kinder in großes Erstaunen. Das Erinnerungsvermögen von Kindern setzt nämlich erst nach dem vollendeten zweiten Lebensjahr ein.[1]

Weil digitale Fotos nichts kosten und so schnell und einfach erstellt sind, sammeln sich im Speicher schnell einige Hundert Fotos des ersten Lebensmonats an. Auch wenn die Erinnerungen wertvoll sind, sollten Eltern darauf achten, ihr Baby nicht nur noch durch die Kameralinse zu betrachten.

Diese riesige Menge an Bildmaterial muss nämlich auch verwaltet und sortiert werden. Die inflationäre Menge an Fotos kann den Betrachter außerdem schnell langweilen. Deswegen gilt: Weniger ist mehr.

An gezielt in Szene gesetzten Erinnerungsmomenten haben Eltern, Großeltern und später auch die älteren Kinder mehr Freude als an einer Fotosammlung, die mehrere Tausend Schnappschüsse beinhaltet.

Das Fotografieren kann in einer besonderen Situation zwar die Erinnerung für immer auf Zelluloid bannen, lenkt jedoch gleichzeitig auch den Fokus von eben diesem besonderen Moment ab. Die konservierte Erinnerung kann nämlich das echte Erleben und Eintauchen in den Augenblick nicht ersetzen.

 

So entwickeln sich Körpergröße und Gewicht

Kurz nach der Geburt erlebt das Baby zunächst eine völlig natürliche Gewichtsabnahme. Diese sollte idealerweise nicht mehr als 10 % betragen und ihren Höhepunkt nach der ersten Lebenswoche erreicht haben.

Spätestens nach zwei Wochen sollte das Geburtsgewicht wieder erreicht sein.[2] Wie stark die Gewichtszunahme nach dem ersten Lebensmonat ist, hängt unter anderem von der Ernährungsform (Stillen oder Flasche) sowie der Reife bei der Geburt und dem Gesundheitszustand ab.

Babys, die um den errechneten Geburtstermin zur Welt kommen und keine weiteren Erkrankungen haben, nehmen im ersten Lebensmonat etwa 30 Gramm pro Tag zu.[3] Tägliches Wiegen ist jedoch nicht erforderlich.

In den ersten Lebensmonaten ist es ausreichend, das Baby einmal wöchentlich zu wiegen. Am einfachsten ist das mit einer speziellen Babywaage. Handelsübliche Personenwaagen sind nicht geeignet, weil die Skala nicht feinschrittig genug ist.

Das Wiegen sollte nicht kurz vor oder nach einer Mahlzeit erfolgen, weil das Gewicht der Nahrung bei dem geringen Körpergewicht des Babys prozentual einen hohen Anteil ausmacht und so zu Verzerrungen führen kann. Die Messwerte der Vorwoche sind dann nur noch bedingt zum Vergleichen geeignet.

Solange das Baby sich innerhalb der Perzentilenkurve bewegt, brauchen Eltern sich über eine zu schnelle oder zu langsame Gewichtsentwicklungen keine Sorgen zu machen. Abweichungen vom Mittelwert sind normal und auch große Ausreißer nach oben oder unten sind zunächst kein Grund zur Besorgnis.

In den meisten Fällen pendelt sich das Gewicht innerhalb von einigen Wochen im mittleren Bereich ein. Der Kinderarzt kontrolliert und bewertet das Gewicht bei den Vorsorgeuntersuchungen, sodass Eltern ihr Baby nicht zwingend zu Hause wiegen müssen.

Anders als das Gewicht sagt die Entwicklung der Körpergröße nur wenig über den Ernährungszustand des Babys aus. Die meisten Eltern überlassen das Messen der Körpergröße deswegen dem Kinderarzt und kontrollieren die Größe in den ersten Lebenswochen nicht.

Genau wie die Gewichtsentwicklung wird auch das Längenwachstum des Säuglings von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Im Schnitt wachsen Babys 1 mm pro Tag bzw. 3,5 cm pro Monat.

 

Ernährung im ersten Lebensmonat

Stillen ist für Babys im ersten Lebensmonat die ideale Ernährungsform.[4] Muttermilch enthält die ideale Menge und Kombination von allen Nährstoffen, die das Baby für seine Entwicklung braucht.

Nach dem ersten Lebensmonat hat sich die Stillbeziehung in den meisten Familien so gut eingependelt, sodass Eltern intuitiv wissen, wann ihr Baby Hunger hat. Das Baby sollte nach seinem Bedürfnis gestillt werden und immer dann angelegt werden, wenn es Hunger hat.[5]

Wenn es trotz aller Bemühungen mit dem Stillen einfach nicht klappen will, ist das jedoch auch kein Grund zur Verzweiflung. Babys erhalten auch mit PRE-Nahrung alle lebensnotwendigen Vitamine und Mineralstoffe. Auch hier gilt: Das Baby bekommt so viel Flaschennahrung wie es möchte und wird so häufig gefüttert, wie es sein Bedarf vorgibt.

Während man beim Stillen die Milchmenge nicht bemessen kann, wissen Eltern von Flaschenkindern ganz genau, wie viel Nahrung ihr Baby pro Tag aufnimmt. Auf Zahlen sollte man sich hier jedoch gerade im ersten Lebensmonat nicht zu sehr fixieren.

Solange das Baby eine normale körperliche Entwicklung durchlebt und spätestens ab der zweiten Lebenswoche kontinuierlich zunimmt, soll das Baby ganz nach Bedarf gefüttert werden. Wie viel Nahrung das Baby dabei pro Mahlzeit bzw. pro Tag aufnimmt, ist sehr individuell.

Ausführliche Informationen zum Stillen und zur Flaschennahrung haben wir in den jeweiligen Artikeln zusammengefasst.

Viele Eltern haben im ersten Lebensmonat noch Schwierigkeiten, sich dabei auf ihre Intuition zu verlassen. Zusätzlich sorgen Ratschläge aus dem Freundes- und Familienkreis für Verunsicherung. Ein häufiger Kritikpunkt: Das Baby wird verwöhnt, wenn es immer sofort bekommt, was es möchte.

Diese Einstellung ist jedoch längst überholt. Gerade im ersten Lebensmonat kann das Baby gar nicht (genug) verwöhnt werden. Die Kritik am Verwöhnen besagt vor allem, dass das Baby die Eltern mit Weinen und Schreien versucht zu manipulieren und zu kontrollieren.

Verwöhnen sei schädlich für die mentale und kognitive Entwicklung des Babys und verhindere, dass es zu einem selbstständigen Lebewesen heranwächst.

Fakt ist: Babys sind im ersten Lebensmonat (und weit darüber hinaus) kognitiv nicht annähernd dazu in der Lage, ihre Eltern zu manipulieren. Einen Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und der Reaktion der Eltern können Babys ebenfalls noch nicht herstellen.

Schreien und Weinen sind in den ersten Lebensmonaten die einzige Möglichkeit des Babys, auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Mit seinen Lautäußerungen will es die Eltern nicht manipulieren oder kontrollieren, sondern sein Überleben sichern.

Eltern, die zügig reagieren und das Bedürfnis des Babys schnell stillen, legen einen wichtigen Grundstein für das Urvertrauen des Babys. Es merkt, dass es nicht allein ist und dass jederzeit jemand zum Trösten, Füttern und Beruhigen verfügbar ist.

Diese Sicherheit sorgt beim Baby eher dafür, dass es weniger weint und im Laufe der Zeit insgesamt ausgeglichener und beruhigter ist.

 

Motorik und Bewegung

In den ersten Lebenswochen sind viele Reaktionen und Bewegungen des Babys durch Reflexe bedingt. In unserem Artikel über die erste Lebenswoche haben wir darüber bereits berichtet. https://www.lalemie.de/die-erste-lebenswoche/

Mit Vollendung des ersten Lebensmonats können Eltern beobachten, wie vor allem die Halsmuskeln des Babys stärker werden. Bis das Baby seinen Kopf vollständig selbst halten und stabilisieren kann, wird es jedoch noch einige Zeit dauern.

Trotzdem kann man schon jetzt beobachten, wie das Baby den Kopf kurzzeitig anhebt, wenn es in Bauch- oder Rückenlage liegt. Beim Tragen muss der Kopf weiterhin gestützt werden; für einige Sekunden kann das Baby ihn jedoch auch selbst halten.

Im Alter von vier bis sechs Wochen können viele Babys ihren Kopf auch in Bauchlage von einer Seite zur anderen drehen. In der Rückenlage gelingt das ebenfalls. Die Fähigkeit ist überlebensnotwendig, um die Atemwege stets freizuhalten. Für das Anheben des Kopfes in der Rückenlage ist es nach dem ersten Lebensmonat noch zu früh.

Das Halten des Köpfchens gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten, die vor dem Sitzen und Krabbeln erlernt werden müssen. Extra trainieren muss man die Halsmuskulatur jedoch nicht. Die meisten Babys üben intuitiv, ihren Kopf anzuheben, zu drehen und zu stabilisieren.

Verschiedene Körperpositionen (Bauchlage, Rückenlage, im Tragetuch) sowie eine interessante Umgebung, die zum Bewegen und Erkunden animiert, sind alles, was das Baby für seine physische Entwicklung im ersten Monat braucht.

 

Die Sinnesorgane – Das kann das Baby nach dem ersten Lebensmonat

Auch nach dem ersten Lebensmonat ist das Baby immer noch stark kurzsichtig und kann nur im Nahbereich scharf sehen. Eine große Entwicklung der Sehschärfe ist in diesem Alter noch nicht zu erwarten.

Alles, was etwa 20-30 cm weit entfernt ist, kann von Babys Augen fokussiert werden. Helligkeitsunterschiede und hohe Kontraste kann es dabei besonders gut wahrnehmen. Gesichter und ihr eigenes Spiegelbild gehören bei den Seheindrücken zu den absoluten Favoriten.

Bei einigen Babys kann nach dem ersten Lebensmonat außerdem das Schielen beobachtet werden. Das ist vollkommen normal und erst Mal kein Grund zur Besorgnis. Wenn das Baby müde ist oder versucht, einen Gegenstand zu fixieren, kann das Schielen besonders stark ausgeprägt sein.

Mit der Reifung von Augen, Gehirn, Nervenbahnen und den Augenmuskeln bildet sich das Schielen meist zurück und das Sehen, Fokussieren und Fixieren erfordert immer weniger Anstrengung.

Das Gehör ist von der Geburt an eines der am weitesten entwickelten Organe. Einige Tage nach der Geburt können Geräusche noch durch Reste von Fruchtwasser getrübt sein; nach dem ersten Lebensmonat hat sich dieses jedoch so weit verflüchtigt, dass das Baby annähernd normal hören kann.

Anders als die Ohren selbst brauchen vor allem das Hörzentrum im Gehirn und der Hörnerv selbst noch einige Zeit, bis sie voll ausgereift sind. Trotzdem kann das Baby schon jetzt die Stimmen der Eltern voneinander unterscheiden. Hohe Töne mag es dabei besonders gerne.

Auch wenn das Baby im ersten Lebensmonat Gesprochenes inhaltlich noch nicht verstehen kann, ist es an Gesprächen und Interaktionen sehr interessiert. Eltern sollten deswegen viel mit ihrem Baby reden und kommunizieren.

Die direkte Ansprache fördert die emotionale Entwicklung und die Eltern-Kind-Bindung.[6] Ähnliches gilt für das Singen von Kinderliedern. Schon im Mutterleib reagiert der Fötus auf Musik und die Begeisterung lässt auch nach der Geburt nicht nach. Musikhören und das Singen von Kinderliedern sollte deswegen ein fester Bestandteil des Baby-Alltags sein.

 

Schlaf Baby, schlaf

In unserem Artikel Entspannt durch die Nacht (https://www.lalemie.de/entspannt-durch-die-nacht/) haben wir bereits erwähnt, dass Neugeborene bis zu 18 Stunden am Tag schlafen. Daran ändert sich auch im ersten Lebensmonat nichts.

Nach einigen Wochen auf der Welt gleichen jedoch die ersten Babys ihren Schlafrhythmus nochmals an und schlafen vor allem in der Nacht längere Phasen, ohne aufzuwachen.

Einen echten Tag-Wach-Rhythmus folgen sie dabei jedoch nicht. Deswegen ist die Länge der einzelnen Schlafzyklen sehr individuell und bei jedem Baby sehr verschieden. Manche Babys schlafen schon nach den ersten Lebenstagen die ganze Nacht durch, während andere noch im Alter von einem halben Jahr mehrmals nachts aufwachen und gestillt werden müssen.

Wichtig ist, dass das Baby in einer gemütlichen, ruhigen und sicheren Schlafumgebung zur Ruhe kommen kann. Kopfkissen und Bettdecken haben dabei im Babybett genau so wenig etwas zu suchen wie Kuscheltiere, Spielzeuge oder die beliebten Bettumrandungen.

Die Atemwege des Babys können in ungünstigen Fällen durch die voluminösen Stoffe und Materialien verlegt werden, sodass es darunter erstickt. Deswegen sollte auch auf einen Betthimmel verzichtet werden, wenn das Baby im Bettchen liegt. Fällt dieser hinunter, kann er das Leben des Babys gefährden.

Studien zeigen immer wieder, dass diese Gegenstände den plötzlichen Kindstod fördern und deswegen ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Am sichersten ist Babys Schlaf, wenn[7]

  • Es im eigenen Bett schläft
  • In Rückenlage gebettet wird
  • Die Raumtemperatur 18° C nicht übersteigt
  • Es zum Schlafen in einen der Körpergröße angemessenen Schlafsack gelegt wird
  • Keine weiteren Gegenstände im oder über dem Bett sind (Kissen, Decke, Kuscheltiere, Bettumrandung, Betthimmel usw.)

 

Viele Eltern sind verunsichert, wenn ihr Baby nach dem ersten Lebensmonat nachts häufig aufwacht. Der eigene Schlafmangel tut sein Übriges zu einem angespannten Umgang mit dem Thema. Die Berichte anderer Eltern darüber, wie brav ihr Baby schon durchschläft, können zusätzlich für Unsicherheit sorgen.

Im ersten Lebensmonat hat das Baby jedoch noch nicht die körperlichen Voraussetzungen (Gehirn, Nervensystem), um einen zirkadianen Rhythmus zu etablieren. Wie sich der Schlafrhythmus entwickelt, ist außerdem sehr individuell.

Wer sich ernsthaft Sorgen um das Schlafverhalten des Babys macht, sollte seinen Kinderarzt oder die Hebamme um Rat fragen. Für alle anderen Eltern gilt es, noch eine Weile durchzuhalten und Ruhe zu bewahren.

 

Gefühle und Verhalten

Noch bis in die 1980er Jahre hinein unterlagen Medizin und Wissenschaft dem fatalen Irrtum, dass Säuglinge keinen Schmerz empfinden können. Diese Fehleinschätzung sorgte dafür, dass Babys ohne Narkose operiert wurden.[8]

Heute wissen wir, dass Babys Schmerz und daneben viele weitere Gefühle empfinden können. Sie lächeln zurück, wenn wir sie anlächeln und beginnen zu weinen, wenn sie sich alleine fühlen.

Interesse und Langeweile gehören dabei ebenso zu Babys Gefühlsleben wie Einsamkeit, Ekel und Erschrecken. Andere Gefühle lernt es erst im Laufe der weiteren Lebensmonate kennen.

Dazu gehören unter anderem Liebe, Wut, Hass, Ärger, Scham, Erleichterung und Angst.[9] Letztere wird dem Baby dennoch häufig unterstellt. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch meistens um überlebenswichtige Reaktionen, die durch Reflexe ausgelöst werden (mehr zu Reflexen in diesem Artikel: https://www.lalemie.de/die-erste-lebenswoche/).

Sprechen wir also beispielsweise von Babys Angst vor dem Alleinsein, ist damit nicht Angst im Sinne von Furcht gemeint. Alleinsein ist für Babys jedoch eine lebensbedrohliche Situation, auf die das Baby mit anhaltendem Weinen, Schreien und viel Aufregung reagiert.

Viele Möglichkeiten der Kommunikation hat der Säugling jedoch noch nicht. Während Ekel über den Gesichtsausdruck kommuniziert werden kann, erkennt man Freude und Zufriedenheit am Lachen des Babys.

Unbehagen jeglicher Art wird mit Quengeln, Weinen oder Schreien mitgeteilt. Im ersten Lebensmonat ist es für die Eltern dabei noch schwer herauszufinden, wodurch das Schreien verursacht wird.

Je besser sich die Eltern-Kind-Bindung festigt und je weiter das Baby sich mental entwickelt, desto besser kann es seine Lautäußerungen an seine Gefühlslage anpassen. Erfahrene Eltern können dann an der Art des Schreiens erkennen, ob das Baby Hunger hat oder müde ist.

Die Gefühle der Eltern kann das Baby im ersten Lebensmonat ebenfalls bedingt reflektieren. Es reagiert mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf Zuwendung und Aufmerksamkeit und kann auch ein Lächeln erwidern.

Auch wenn dem Baby Empathie im eigentlichen Sinne noch nicht möglich ist, reagiert es auch auf die Gefühle der Eltern. Sind die müde, genervt oder wütend, reagiert das Baby darauf ebenfalls mit Unzufriedenheit und Unruhe.

Bis das Baby jedoch Gefühle sicher unterscheiden und zielgerichtet auf sie reagieren kann, vergeht noch mehr als ein halbes Jahr.

 

Beschäftigung und Unterhaltung

Neben Hunger, einer vollen Windel oder Müdigkeit sorgt nicht selten auch Langeweile für Unzufriedenheit beim Nachwuchs. Während einige Babys sehr zufrieden die Welt betrachten, wollen andere aktiv unterhalten werden, um sich nicht zu langweilen.

Durch die begrenzten körperlichen Fähigkeiten ist das Baby noch nicht in der Lage, aktiv zu spielen oder sich selbst zu beschäftigen. Um sich gut unterhalten zu fühlen, brauchen Eltern jedoch nicht viel.

Fast alle Babys lieben es nämlich, herumgetragen zu werden. Dabei entstehen viele neue Sinneseindrücke, die die körperliche Entwicklung fördern (Sinnesreize trainieren dabei Gehirn, Nervensystem und Sinnesorgane) und für Abwechslung sorgen.

Das Tragen vermittelt dabei gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Babys lieben auch den Klang der elterlichen Stimme, sodass einfaches Reden mit dem Baby garantiert seine Aufmerksamkeit erregt.

Musik, das eigene Spiegelbild und eine abwechslungsreiche Umgebung fördern ebenfalls das Interesse und helfen Langeweile beim Baby zu vermeiden. Auch ein Spaziergang im Kinderwagen oder im Tragetuch wird von vielen Babys sehr positiv aufgenommen.

Überfordern sollte man das Baby jedoch nicht. Auch Reizüberflutung durch zu laute Geräusche, schnelle Musik oder helles Licht können das Baby überfordern. Beim Autofahren reagieren Babys sehr unterschiedlich: Einige sitzen total zufrieden in ihrem Kindersitz und betrachten das sich immer wieder wechselnde Umfeld, während andere Babys mit den Sinneseindrücken überfordert sind und schnell anfangen zu weinen.

Ans Autofahren sollte man sich schrittweise herantasten. Längere Fahrten sollten vermieden werden, wenn das Baby sich dabei unwohl fühlt. Mehr Informationen darüber, wie das Autofahren mit dem Baby gelingen kann, haben wir im Artikel Mit dem Baby unterwegs zusammengefasst.

 

Wichtiger Hinweis und Disclaimer

Dieser Artikel behandelt zum Teil auch ein Gesundheitsthema. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und wurden sorgfältig recherchiert und mit fundierten Quellenangaben belegt. Die bereitgestellten Informationen erfolgen so objektiv wie möglich und sind – so weit möglich – frei von Wertung und Empfehlung.

Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit wird jedoch keine Garantie gegeben. Dieser Artikel dient nicht der Eigendiagnostik oder der medizinischen Beratung, sondern hat rein informativen Charakter. Er kann und soll die Beratung durch einen Arzt oder eine Hebamme nicht ersetzen.

 

 

[1] https://www.spektrum.de/news/ab-wann-erinnern-wir-uns-an-unsere-kindheit/1421516

[2] https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/gewichtsentwicklung/

[3] https://www.navigator-medizin.de/eltern_kind/die-wichtigsten-fragen-und-antworten/die-ersten-wochen-und-monate/baby-ernaehrung-a-baby-gewicht/1355-welche-gewichtsentwicklung-ist-im-ersten-lebensmonat-normal.html

[4] Michaelsen, Weaver, Branca, Robertson: Feeding and nutrition of infants and young children, S. 127.

[5] https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/fuettern-nach-bedarf-30072.html

[6] https://www.navigator-medizin.de/eltern_kind/die-wichtigsten-fragen-und-antworten/die-ersten-wochen-und-monate/die-ersten-stunden-und-tage/618-wann-entwickelt-sich-der-hoersinn.html

[7] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/063-002l_S1_Pravention-des-ploetzlichen-Saeuglingstodes_2018-07.pdf

[8] https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/schmerz/ueber-den-schmerz-2-als-jeffreys-mutter-fragen-stellte-13012474.html

[9] https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/erste-gefuehle/

 

Bildquellen

Illustrationen: Natalya Zelenina