Stilleinlagen kaufen – welche Aspekte sind dabei wichtig?
Stilleinlagen gibt es von vielen verschiedenen Marken und in vielen Varianten. Aber wie unterschieden sie sich und welche Aspekte sollten Mütter beim Kauf beachten? Der folgende Text gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Welche Stilleinlagen gibt es?
Stilleinlagen bestehen aus verschiedenen saugfähigen Materialien. Sie sind rund und flach und können im BH platziert werden. Alle Stilleinlagen sollten die folgenden Kriterien erfüllen:
- sie müssen die überschüssige Milch gut aufsaugen
- sie sollten die Milch nicht durchsickern lassen
- sie sollten weich und bequem sein
- sie sollten sich unter einem T-Shirt möglichst wenig abzeichnen
Stilleinlagen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Die wichtigste Unterscheidung erfolgt zwischen den folgenden zwei Typen:
- waschbare Stilleinlagen
- Einweg Stilleinlagen
Einweg-Stilleinlagen sind praktisch, weil sie schnell gewechselt werden können. Sie saugen überschüssige Milch einfach auf.
Die meisten Einweg-Stilleinlagen bestehen aus einem künstlichen Vlies, dass die Milch aufnehmen kann. Zum BH hin, gibt es eine Kunststoffschicht, die ein Durchsickern der Flüssigkeit verhindern kann.
Ergänzt werden manche Stilleinlagen durch Polymere, die Wasser aufnehmen können. Dieses Prinzip wird auch in Windeln verwendet und ist sehr effektiv.
Einige Einweg-Stilleinlagen haben integrierte Klebestreifen. Dadurch sitzen sie besonders sicher im BH und können nicht verrutschen. Allerdings kann es sehr unangenehm werden, wenn ein Klebestreifen mal auf der Brust anstatt dem BH klebt.
Wiederverwendbare Stilleinlagen werden nach dem Wechseln einfach gewaschen und nach dem Trocknen wiederverwendet. Das ist besonders für umweltbewusste Mütter ein wichtiges Kriterium.
Die wiederverwendbaren Varianten bestehen in der Regel aus unterschiedlichen Stoffen. Seide und Bambus sind zum Beispiel zwei beliebte Rohstoffe.
Waschbare Stilleinlagen können auch mit einer wasserundurchlässigen Schicht ausgestattet sein. Hier werden meist PUL-Stoffe verwendet.
Waschbare Stilleinlagen aus Stoff gibt es in zwei Formen:
- ergonomisch vorgeformt
- flach
Eine Sonderform stellen wiederverwendbare Stilleinlagen aus Silikon dar. Sie fangen die Milch nicht auf, sondern verhindern, dass überhaupt erst Muttermilch austritt.
Stilleinlagen aus Silikon kleben auf der Haut und üben einen leichten Druck auf die Brustwarzen aus. Dadurch wird der Milchspendereflex unterdrückt.
Solche Modelle können besonders dünn sein und sind dadurch auch unter eng anliegender Kleidung nicht zu sehen. Teilweise können sie durch die selbsthaftende Schicht sogar ohne BH getragen werden.
Stilleinlagen aus Silikon können mit Wasser einfach gereinigt werden. Bei einigen Modellen kann auch Seife genutzt werden. Vor dem nächsten Einsatz sollten sie vollständig trocknen.
Wie oft sollte man die Stilleinlagen wechseln?
Wie viele Stilleinlagen eine Mutter braucht, hängt sehr von den individuellen Bedürfnissen ab. Einige Frauen haben nur über eine kurze Zeit mit einem plötzlich auftretenden Milchspendereflex zu kämpfen. Bei anderen Mamis fühlt es sich vielleicht so an, als ob ständig etwas Flüssigkeit austritt.
Stilleinlagen sollten grundsätzlich immer dann gewechselt werden, wenn sie feucht sind. Das kann schon nach wenigen Stunden der Fall sein, oder auch erst nach einem Tag.
Alle Stilleinlagen sollten spätestens nach einem Tag gewechselt werden, damit sich keine schädlichen Keime ansammeln können. Viele Mütter wechseln gerne morgens und abends die Einlagen.
Bei Einweg-Stilleinlagen sollten Mütter sich einen Vorrat für etwa zwei Wochen anlegen. In der Regel sind größere Packungen mit 30 bis 40 Stück eine gute Wahl.
Bei wiederverwendbaren Stilleinlagen sind vier Stück das Minimum. So kann ein Paar getragen werden, während die anderen beiden Exemplare gewaschen und getrocknet werden.
Jede Mutter muss sich aber an die individuellen Bedürfnisse herantasten und überlegen, wie die Stilleinlagen gewaschen werden sollen. Bei einem stärkeren Milchfluss sind acht bis zehn Exemplare wahrscheinlich besser. Das gilt auch, wenn die Einlagen in der Waschmaschine mitgewaschen werden sollen.
Braucht man immer Stilleinlagen?
Wie schon zuvor erwähnt, kann der Bedarf an Stilleinlagen sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Mütter verlieren öfter Milch, andere laufen dagegen gar nicht aus.
Auch im Laufe der Stillzeit kann sich der Bedarf verändern. Wenn sich das Stillen eingespielt hat, verringert sich oft das Auftreten des Auslaufens.
Hier sollten Mütter also immer mal wieder prüfen, ob sie wirklich noch Stilleinlagen brauchen. Viele Frauen nutzen Stilleinlagen auch nur dann, wenn sie ausgehen. Auch wenn stillende Mütter arbeiten, sind die Einlagen eine gute Hilfe, damit das Oberteil immer sauber bleibt.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Bedarf an Stilleinlagen sich stark unterscheiden kann. Es ist genauso normal, keine Einlagen zu benötigen, wie noch einige Zeit nach dem Abstillen ab und zu leichten Milchfluss zu haben. Im Zweifelsfall kann eine Hebamme oder Stillberaterin meist guten Rat geben.
Auch der Bedarf an Stilleinlagen nachts kann sich deutlich unterscheiden. Viele Stilleinlagen müssen in einen BH eingelegt werden, damit sie an Ort und Stelle bleiben.
Hier sollten Mütter auf einen BH ohne Bügel zurückgreifen, damit sie bequem liegen können. Das ist auch für die Brüste gesünder.
Besondere Stilleinlagen aus Silikon haften auf der Haut. In diesem Fall wird kein Still BH benötigt.
Wenn die stillende Mama nicht zu viel Muttermilch verliert, kann sie eventuell auch auf Stilleinlagen verzichten. Dann können wasserdichte Unterlagen auf Brusthöhe Flecken auf der Matratze verhindern.
Ab wann sollte man Stilleinlagen verwenden?
Stilleinlagen werden von manchen Müttern schon in der Schwangerschaft genutzt. Denn auch in den letzten Wochen vor der Geburt kann schon manchmal Muttermilch aus der Brust austreten.
Ob und wann die sogenannte Vormilch in der Schwangerschaft austritt, hat keine Aussagekraft in Bezug auf die Möglichkeit zu stillen. Aber auch in der Schwangerschaft kann es schon vorteilhaft sein, Stilleinlagen zu nutzen.
Die meisten Mütter benötigen erst ab der Geburt oder nach dem Milcheinschuss Einlagen. Daher bietet es sich an, schon vorher die gewünschten Modelle zu besorgen.
Viele Krankenhäuser bieten den Gebärenden auch kostenfreie Einweg-Stilleinlagen an. So können sich Mütter langsam an ihre Vorlieben herantasten und ihren Bedarf kennenlernen.
Was ist besser – Einwegstilleinlagen oder wiederverwendbar Stilleinlagen?
Die große Vielfalt an unterschiedlichen Modellen zeigt schon, dass die Frage nach der richtigen oder besten Stilleinlage nicht so schnell zu beantworten ist. Es ist hilfreich, sich die Eigenschaften der Varianten und die damit verbundenen Vorteile genau anzusehen.
Die Vorteile von Einweg-Stilleinlagen umfassen folgende Punkte:
- optimal für unterwegs
- müssen nicht gewaschen werden
- gute Wahl bei entzündeten Brustwarzen
- halten durch Klebestreifen gut im BH
- meist sehr dünn
Waschbare Stilleinlagen aus Stoff haben dagegen diese Vorteile:
- produzieren weniger Müll
- können auf Dauer günstiger sein
- viele unterschiedliche Materialien
- meist problemlos in der Maschine waschbar
- halten oft über die gesamte Stillzeit
Als dritte Variante kommen noch die waschbaren Stilleinlagen aus Silikon dazu. Sie bieten folgende vorteilhafte Eigenschaften:
- halten auch ohne BH
- verhindern das Austreten von Milch
- sind besonders dünn
- können auch beim Schwimmen getragen werden
Alle diese Punkte können das Thema aber nicht komplett abdecken. Denn die einzelnen Modelle der drei Varianten können sich deutlich voneinander unterscheiden.
Einweg-Stilleinlagen haben den großen Nachteil, dass sie viel Müll erzeugen. Dadurch sind sie nicht umweltfreundlich. Es gibt aber auch immer mehr Hersteller, die versuchen, auf natürliche und zum Teil sogar kompostierbare Materialien zu setzen.
Ob Einweg-Stilleinlagen eher zu den dünneren oder aber zu den dickeren Stilleinlagen gehören, kommt auf das Saugmaterial an. Vlies wird meist in dickeren Schichten verarbeitet, während Polymere als Superabsorber auch in kleinen Mengen schon viel Flüssigkeit aufnehmen können.
Bei waschbaren Stilleinlagen aus Stoff gibt es viele unterschiedliche Varianten. Modelle aus Baumwolle können meist unkompliziert gewaschen werden, müssen aber auch häufig gewechselt werden.
Wolle und Seide sind häufig kombiniert eingesetzt. Wolle hat natürliches Wollfett, das pflegend wirkt und Seide verfügt über antibakterielle Eigenschaften. Beide Materialien sollten allerdings nicht in der Maschine gewaschen werden.
Stilleinlagen mit einer zusätzlichen wasserundurchlässigen Schicht sind besonders alltagstauglich. Allerdings besteht diese Schicht immer aus künstlichen Stoffen.
Stilleinlagen aus Silikon haben eine besondere Wirkweise und sind besonders dünn. Allerdings passen sie nicht zu jeder Brust und überstehen oft nicht die gesamte Stilldauer.
Die verschiedenen Eigenschaften aller Varianten zeigen deutlich, dass es keine allgemeingültige Empfehlung geben kann. Mütter können sich je nach Vorliebe entscheiden. Darüber hinaus ist es auch möglich, je nach Situation unterschiedliche Modelle zu nutzen.